Jean Améry

eigtl. Hans Meier; österreichischer Schriftsteller und Publizist; 1938 Emigration nach Belgien; 1941-1943 Mitglied der belgischen Widerstandsbewegung; in mehreren KZs gefangen gehalten; Werke u. a.: "Jenseits von Schuld und Sühne", "Über das Altern, Revolte und Resignation", "Unmeisterliche Wanderjahre", "Hand an sich legen"

* 31. Oktober 1912 Wien

† 17. Oktober 1978 Salzburg (Suizid)

Herkunft

Jean Améry wurde 1912 als Hans Meier (laut Geburtsurkunde) in Wien geboren. Sein Name wurde in der Folge immer wieder anders geschrieben (u. a. Hans Mayer, Hans Maier, Johann Mayer), ehe er sich ab Anfang der 1930er Jahre selbst Hans Mayer nannte. Ab 1955 verwendete er das Pseudonym Jean Améry, das er aus einem Anagramm von "Mayer" und der französischen Form seines Vornamens schuf. A.s teils jüdischstämmige Eltern stammten aus Hohenems in Vorarlberg; sein Vater Paul Maier, ein Handelsvertreter, praktizierte die jüdische Religion nicht und starb bereits 1917; seine Mutter Valerie Maier, geb. Goldschmidt, war Christin, aber nach den NS-Gesetzen nicht "rein arisch".

Ausbildung

A. wurde 1918 an der Phorus-Schule in Wien eingeschult. Bald darauf pachtete A.s Mutter wegen seiner Lungenprobleme ein Gasthaus in Bad Ischl im Salzkammergut, wo A. im katholisch geprägten Milieu aufwuchs ...